Lupinen sind zum Verzehr nicht geeignet.
Erstellt von r.ehlers am Montag 27. Januar 2014
Weil die schöne blaublütige Lupine so erfolgreich den Stickstoff speichert, fand sie in der Landwirtschaft seit je her ihre Verwendung als Düngepflanze. Wegen ihres hohen – giftigen – Alkaloidgehalts kam sie für den Verzehr aber nie in Betracht. Eigentlich schade, weil sie mit rd. 40 % einen so hohen Eiweißgehalt hat. Vergleicht man den Eiweißgehalt mit Amaranth und Quinoa, die „nur“ 14 % Eiweiß haben, braucht man von diesen für dieselbe Menge Eiweiß 2 ½ Mal so viel vom Produkt, um einen Anteil Lupine zu egalisieren. Sollte sich die Lupine als krtisches Lebensmittel erweisen, haben wir also wenigstens die Wahl, uns woanders mit Eiweiß einzudecken.
-de.wikipedia.org-
Jetzt aber hat die Wissenschaft der Lupine den großen Alkaloidgehalt weggezüchtet. Die Bundesregierung fördert derzeit mit 4,2 Millionen Euro des „PlantsProFood-Projekts“ gezielt die Erforschung dieser neuen „süßen“ Lupine.
Noch bevor die Forschungen abgeschlossen sind, ist aber die Süßlupine im praktischen Einsatz. Damit droht Allergiekern allerdings eine böse Überraschung:
Die Süßlupine hat nämlich ein einmalig großes allergisches Potenzial.
Der Stern berichtet:
„Es gibt Berichte über Menschen, die Pizza oder Lebkuchen mit Lupinenmehl gegessen hatten und Hautreaktionen, Atemprobleme und Krämpfe bekamen. Das Wissenschaftsmagazin „Lancet“ schreibt gar von einer 25-jährigen Erdnuss-Allergikerin, die in einem Restaurant Hühnchen, Pommes und Zwiebelringe aß und daraufhin einen lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock erlitt – die wahrscheinliche Ursache: Lupinenmehl im Teigmantel der frittierten Zwiebelringe.“
http://www.stern.de/wissen/ernaehrung/lupinen-das-soja-des-nordens-578297.html
Nach der Meinung von Andreas Sternberg, Oecoptrophologe und bekannte Gesundheitsautor,
http://suite101.de/article/suesslupinen-als-lebensmittelbestandteil—verstecktes-allergen-a107849
begibt sich die Bundesregierung mit der unreflektierten Begrüßung der mit Blauen Süßlupine als nachhaltigem innovativem Rohstoff und universell gepriesener Lebensmittelzutat auf brüchiges Eis. Sie steht damit nämlich im krassen Gegensatz zu den Warnungen der obersten deutschen Verbraucherschützer, des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).
Seit der Feststellung des Amtes im Jahre 2005 hat sich bis heute nichts an der dringenden Warnung vor dem allergischen Potenzial der Süßlupine geändert. Bestandteil der Süßlupine sind bestimmte Eiweiße (Gamma- und Alpha-Conglutene), die schon bei geringen Mengen von wenigen 100 mg alsbald nach dem Verzehr leichte und auch schwere allergische Reaktionen auslösen können. Auch sind Kreuzreaktionen bekannt, die bei vorhergehender Sensibilisierung mit anderen Lebensmitteln wie Erbsen, grünen Bohnen, Sojabohnen und Erdnüssen(!) auftreten können. Obwohl weder Kochen noch die Mikrowelle und andere haushaltsübliche Verfahren die allergenen Proteine nicht „entschärfen“ können, ist davon auszugehen, dass vom rohen Verzehr der Süßlupine besonders abgeraten werden muss.
Mit solchen Allergien ist es eine vertrackte Sache, weil man vor der gar nicht einfachen richtigen Zuordnung der Störungen gar nicht weiß, dass es eine bestimmte Allergie ist, die einem die Beschwerden eingebrockt hat. Beispielsweise gibt es unzählige Menschen, die das Kleberweiß Gluten nicht vertragen, aber nichts davon wissen. Sie wissen nicht, dass ihr häufiger Blähbauch und ihre psychischen Probleme vom Verzehr ihres „täglichen Brots“ herrühren. Die Neurologin Dr. Heike Le Ker, hat diese Folgen sehr anschaulich in ihrem Buch „Ein rätselhafter Patient: Plötzlich war er so anders“ beschrieben, in der Kernaussage nachzulesen auch im Spiegel,